May 20, 2014

Új szelek...

...fújnak...elkezdtem németül írni.

Identitätsbettler

es wär’ viel einfacher wieder pusztakompatibel zu sein.

mit bekannten straßen händchen halt’n. abwarten, was
die anderen sagen. zuschauen.
wie mein mann, weil weder schwul noch liberal,
reanimiert das patriarchat.
wie ich, in der küche gesperrt, umgeben von weisheiten,
gefesselt an(s) herd, soll nicht zu viel nachdenken.  

einfach. wie ein holzwürfel. hieß der slogen immer.
wie die normalen. konnte ich aber nicht.
also brannt’ das herd samt weisheiten nieder und ging’:
unbekannte bekanntstreicheln, und das erste,
das erste wort zu schreien.

und sie - alle neidisch zuhaus
sehen nur die fassade,
was ich jetzt nachhol, war einmal auch ihr traum.
nicht die realitäten die in mir ringen, stumm.
sie sehen nur eine stadt, geregelt, ruhig und sicher.
dass man dazu ein ganzes leben kündig’, wollen nicht wissen.

und wir sitzen im waldviertel. trinken wein.
sackerl nicht tüte, schauen, nicht gucken-
zünden als vorspiel wörter an.

dann seh ich dich in der u-bahn, geh hinter dir. leise.
du gibst dem bettler geld. das berührt mich, wie das einsame
leben der alten frau im bim.

dann. es ist kalt, mein gesicht glüht vorm zimt,
ich bleib vor dem o5 zeichen still. deine geschichte tut mir auch weh.

und sie - alle neidisch zuhaus
sehen nur die fassade,
was ich jetzt nachhol’, war einmal auch ihr traum.
ja. hier bleiben meine münzen im automaten
wirklich nicht stecken. nur ich.
in meiner angst.
dass ich ohne trenn-abc
nicht mehr leben
dass ich meine alte haut
nicht mehr tragen kann.
oh gott, es wär’viel einfacher, wieder pusztakompatibel zu sein.
mit bekannten straßen händchen halt’n. abwarten, was
die anderen sagen. nur zuschauen.

stattdessen. bett(e)le ich neue identitäten.
aus den alten bin ich eh seit langem rausgewachsen.